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Einweihung Karl-Lang-Platz

12. September 2021 - 18:00
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Mit einem großen Festakt im Anschluss an die “Schutzengelprozession” mit der Vergabe des Namens “Karl-Lang-Platz” würdigte die Gemeinde Kematen die Verdienste einer großen Persönlichkeit.

Mit besagtem Platz hat das Gelände des erst vor kurzem erbauten Einsatzzentrums für Feuerwehr, Rettung und Polizei jetzt einen Namen. Im Beisein von Nationalrätin Rebecca Kirchbaumer, Vizebgm. Klaus Gritsch, der Familie des auf diese Weise posthum Geehrten sowie zahlreich erschienener weiterer Gäste gab es einen Gottesdienst, ehe Bgm. Rudolf Häusler in einer bemerkenswerten Ansprache die Beweggründe für die Maßnahme darlegte.

Langzeitkommandant

Karl Lang vulgo “Abfalter Karl” wurde am 8. Jänner 1892 geboren. Er verstarb am 10. Oktober 1970. Lang war 50 Jahre Feuerwehrkommandant sowie 50 Jahre Schützenhauptmann in Kematen. Im Jahr 1968 war er der längst dienende Feuerwehrkommandant Österreichs.

Aktiver Widerstand


Der Kemater war aber nicht nur ein verdienter Funktionär in örtlichen Vereinen, bekräftigte Bgm. Rudolf Häusler in seiner Rede: “Wenn wir uns an den aktiven Widerstand im dritten Reich heute erinnern, dann fallen uns herausragende Persönlichkeiten wie die Geschwister Scholl oder Claus Schenk Graf von Stauffenberg ein. Hier möchte ich unseren Karl Lang mit diesen genannten Persönlichkeiten auf einer Ebene betrachtet wissen. Einige wenige trauten sich doch, ihrem Gewissen und ihrer Geisteshaltung auch im Bewusstsein um die möglichen Folgen treu zu bleiben.”

Einweihung_Karl_Lang_Platz

  • Bürgermeister Rudolf Häusler würdigte Karl Lang mit einer beeindruckenden Würdigung seiner Verdienste.

Geerdeter Bauer

In Kematen galt “Abfalter Karl” als “geerdeter Bauer”, der eine große Liebe für die Rinderzucht und ein untrügliches Gespür für die Pferdezucht hatte. Über seinen ungetrübten Humor gibt es zahlreiche Anekdoten. Mit viel Mut und großer Risikobereitschaft, aber auch mit Weitblick meisterte er die Aufgaben in einer zutiefst dunklen Zeit. Bgm. Rudolf Häusler: “Die Gemeinde Kematen würdigt und ehrt heute mit der Benennung des Karl-Lang-Platzes einen großen moralischen Baumeister unseres Ortes. Eine Persönlichkeit, die in der schwierigsten NS-Zeit Haltung bewiesen hat, für seine Gemeinde eingestanden ist und ein Vorbild bleiben wird.”

Ein Glaserl Wein im Himmel

Mit bewegenden Worten bedankte sich zum Abschluss mit Stefan Lang ein Enkel des Geehrten. “Es ist für unsere Famile eine besondere Freude, dass er auf diese Weise von seiner Heimatgemeinde gewürdigt wird. Ich bin überzeugt, dass mein Opa jetzt im Himmel bei einem Glaserl Wein herunterschaut und sich ebenso wie wir freut. Danke an alle, die diese Ehre ermöglicht haben.”

Quelle: Bezirksblätter Westliches Mittelgebirge

Text: Manfred Hassl

Bilder: Manfred Hassl

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